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GEOkompakt TitelbildSehr interessante und spannende Ausgabe der GEO kompakt mit Titel „Fitness, Sport, Gesundheit – Wie wir unseren Körper am besten trainieren – und dabei den Geist stärken“ (Nr 46):

„GEOkompakt: Wie können wir uns dazu zwingen, mehr Sport zu treiben?“
„Zwingen? Am besten garnicht. Denn Willenskraft allein ist ein schlechter Motivator!“

„… Menschen, die sehr lange körperlich inaktiv waren, fühlen sich während des Sports sehr schnell unwohl. Das heißt, wer sich mit einer bestimmten Intensität bewegt, kommt mitunter bald in einen Bereich, in dem es erst mal keinen Spaß mehr macht. Dann kann die Überzeugung, dass Sport gut und richtig ist, noch so stark sein: Wenn die Bewegung nur mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist, stehen die Chancen schlecht, dass der Betroffene konsequent dabei bleibt.“
[Dr. Ralf Brand (Prof. für Sportpsychologie Universität Potsdam) im Interview mit Rainer Harf und Sebastian Witte, GEO]

Für Menschen, für die eine mehrfach in der Woche durchgeführte sportliche Aktivität noch keine Selbstverständlichkeit ist, hilft es wenig, wenn der Hausarzt nach der Diagnose sagt: „Sie müssen mehr Sport treiben!“ oder die Mutter zum Kind: „Komm‘ mal von der Konsole weg und spiele draußen! Du brauchst Bewegung.“ Der noch aus der Urzeit Bewegungsminimalisierungsoptimierer Mensch ist mit rationalen Gründen in dieser Angelegenheit nicht erreichbar und nicht beizukommen – der Mensch ist ein Gefühlswesen! In welcher Form auch immer – es müssen Glücksgefühle, schöne Erlebnisse, kleine Erfolge und Emotionen her! Zwang, Müssen und Frust bewirken das Gegenteil … und nur weil man selber, z. B. für das Laufen, total „brennt“ es „so toll und schön“ ist und man „es einfach muss“, versteht der einem gegenüber stehende Mensch das noch lange nicht.
„… Für den eigenen Lebensweg bedeutet dieses nun, dass Motivation nur entstehen kann, wenn Erfolge eben aus selbst gewollten Herausforderungen entstehen. Die Erfolge sind Bestätigungen und diese wiederum erhöhen das Vertrauen in unseren Körper, unsere Fähigkeiten und unseren Willen. Mit diesem gestärkten Selbstbewusstsein – also dem Vertrauen in das eigene Selbst – können nun die Herausforderungen steigen und eingebrachte Leistung und Kraft erhöhen sich. Die Motivation hierzu ist ebenfalls gestiegen. Diese tiefe eigenständige Persönlichkeitsentwicklung kann sich in Leistungsbereichen auf dem generellen Lebensweg vollziehen oder der Sport kann als Beispiel für ein motiviertes Eigenhandeln sehr gut funktionieren. …“
[Ingo Jünemann, Artikel „Eigenleistung – Plädoyer für Wettkampf mit Anspruch“, ingojuenemann.de]

GEOkompakt S79
Daher lieber von schönen Erlebnissen beim eigenen Sport erzählen, fragen was der andere Mensch gerne macht, gerne erlebt, was er/sie will, was er möchte, für was er/sie sich vielleicht begeistern kann … der Rest kommt von allein, mit übersichtlichen kleinen Zielen, mit dann stetigen kleinen Erfolgen, eben ohne Überforderung und einem steten Dabeibleiben.

Kein Zwang – Sport muss Spaß machen!

… ein anderer Effekt bereits in der Kindheit:
“ … Es gibt viele Gründe, Sport zu treiben. Ein gut gemachter Sportunterricht ist ein Lern- und Erfahrungsfeld auf wielen unterschiedlichen Ebenen. Man kann ihn beispielsweise so arrangieren, dass er zwar kaum Auswirkung auf die Fitness hat, die Kinder aber stattdessen etwa bei Gruppenspielen lernen, wie wichtig es ist, aufeinander achtzugeben. … In der Schule sollten Menschen zu lebenslangem Sporttreiben ermuntert werden. …“
[Dr. Ralf Brand (Prof. für Sportpsychologie Universität Potsdam) im Interview mit Rainer Harf und Sebastian Witte, GEO]

(Rechte an Text aus GEO kompakt: © GEO.de 1996 – 2016)

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